Im Jahr 1991 haben wir bei Hydra eine Studie über Freier gemacht, die unter dem Titel "Freier, das heimliche Treiben der Männer" als Buch erschien. Sie widerlegte, dass die meisten Männer Frauen als Ware betrachten. Vielmehr schätzten sie es, aufgrund eines klar abgesprochenen Konsenses, Sex haben zu können oder auch nur Gespräche, wie bei einer Gesprächstherapeutin zu führen. Was spricht also dagegen, wenn zwei erwachsene Menschen einvernehmlich Sex haben? Nichts, würde ich sagen. Jedoch werden seit einiger Zeit Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft lauter, die gegen alles sind: gegen Abtreibung, Diversität, eine multikulturelle Gesellschaft und eben auch Prostitution. Sie scheuen sich auch nicht, mit falschen Zahlen und Behauptungen ohne Fundament ihre Interessen zu verfolgen. Eines davon ist die Freierbestrafung. Wer sich allerdings wirklich dafür interessiert, wird gerade am Paradebeispiel Schweden feststellen, dass es nicht wahr ist, dass damit die Sexarbeiter*innen geschützt werden sollen. Sie müssen sich nicht nur die Stimmen der Prostitutionsgegner*innen anschauen, sondern vor allen Dingen die Stimmen der vielen Sexarbeiter*innen und der Sexarbeiterorganisationen.
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